Gewalt gegen Männer
Bisher gibt es für von Gewalt betroffene Jungen und Männer sowie Schwule, Bisexuelle, Transgender, Transsexuelle und intergeschlechtliche Menschen (SBTTI) nur eine punktuelle Hilfeinfrastruktur sowie kaum gesicherte Erkenntnisse über das Ausmaß der Gewalt gegen sie. Dennoch steht fest, dass männliche Opfer Gewalt erleben, zum Beispiel in der Kindheit, auf der Straße, in Institutionen oder auch in der Partnerschaft. Gewalt gegen Männer (insbesondere häusliche Gewalt) findet gesellschaftlich wenig Beachtung und wird oft von den Betroffenen aus Angst und oft Schamgefühl verschwiegen.
Hilfetelefon Gewalt an Männern
Als erste Bausteine zur Errichtung einer Unterstützungsstruktur für männliche Opfer hat die Landesregierung Nordrhein-Westfalen gemeinsam mit dem Bundesland Bayern das „Hilfetelefon Gewalt an Männern“ ins Leben gerufen.
Unter der Telefonnummer 0800 123 99 00 können sich Männer melden, die von verschiedenen Arten von Gewalt betroffen sind – wie häuslicher und sexualisierter Gewalt, aber auch beispielsweise Stalking oder Zwangsheirat. Zusätzlich finden Betroffene auf der Internetseite www.maennerhilfetelefon.de ein digitales Beratungsangebot.
Gewaltschutzwohnungen für Männer
Seit Mai 2020 fördert die Landesregierung auch Wohnungen für von Gewalt betroffene Männer. Das Angebot richtet sich an volljährige Männer und bei Bedarf auch an deren Kinder, die akut häusliche Gewalt erfahren oder in jüngster Vergangenheit erfahren haben. Schutz finden auch Männer, die beispielsweise von Zwangsheirat oder familiärer Einschüchterung bedroht sind. Es ermöglicht den betroffenen Männern aus dem Kreislauf der Gewalt zu entkommen, die psychische und körperliche Unversehrtheit zukünftig zu wahren, sich zu stabilisieren und Perspektiven für die Zukunft zu entwickeln.
Schnelle Hilfe finden
Ausführliche Informationen zum Thema Gewalt an Männern finden Sie auf der Internetseite des Gleichstellungsministeriums des Landes Nordrhein-Westfalen.