Zwangsheirat
Bei einer Zwangsheirat werden die zukünftige Braut bzw. der Bräutigam durch ihre Eltern oder ihre Familie gezwungen, gegen ihren Willen eine Ehe einzugehen. Vor allem Mädchen und junge Frauen dürfen dann häufig die Schule nicht mehr beenden, keinen Beruf erlernen, werden schnell schwanger und sind in jeder Beziehung von ihrem Ehemann abhängig.
Um die Zwangsheirat durchzusetzen, werden die Mädchen und Frauen vielfach durch physische und psychische Gewalt unter Druck gesetzt. Nicht selten werden die Betroffenen unter dem Vorwand, in den Ferien ihre Familien in den Herkunftsländern der Eltern besuchen zu wollen, ins Ausland gelockt, um sie dort zu verheiraten.
Die Abgrenzung einer Zwangsverheiratung zu einer arrangierten Ehe, die legal ist und kulturellen Traditionen entspricht, ist in der Realität nicht immer einfach.
Mädchen und Frauen, die zwangsverheiratet worden sind oder von Zwangsheirat bedroht sind, finden mehrsprachige Hilfe und Beratung in den Fachberatungsstellen gegen Zwangsheirat in Bielefeld und in Köln sowie den allgemeinen Frauenberatungsstellen NRW (Bitte öffnen Sie die Liste der allgemeinen Frauenberatungsstellen und die Liste der Fachberatungsstellen gegen sexualisierte Gewalt in NRW). Die Fachberatungsstelle gegen Zwangsheirat in Bielefeld bietet mehrsprachige Onlineberatung an und kann auch über das Internet, die sozialen Medien und das Handy kontaktiert werden. Auch Verwandte, Freundinnen und Freunde können sich hier kostenlos beraten lassen.
Schnelle Hilfe finden
Weitere Informationen über die landesgeförderten Fachberatungsstellen gegen Zwangsheirat sind auf der Internetseite des Gleichstellungsministeriums des Landes Nordrhein-Westfalen zu finden.